- HiFi, High Fidelity
- HiFi, High Fidelity[englisch, 'haɪfɪ(-faɪ), haɪ fɪ'delɪtɪ; wörtlich »hohe (Wiedergabe) Treue«], Qualitätsnorm für hochwertige, auf dem Gebiet der Heimelektronik eingesetzte Aufnahme-, Wiedergabe- und Übertragungsgeräte (Radio, Tuner, Verstärker, Lautsprecherboxen, Magnettonbandgeräte, Plattenspieler, Mikrofone). HiFi-Geräte zeichnen sich durch die Übertragung eines großen Frequenzbereiches (möglichst geradliniger Frequenzgang), geringe Verzerrungen, großen Fremdspannungsabstand, hohe Aufnahme- und Wiedergabegenauigkeit (z. B. geringe Gleichlaufschwankungen bei Laufwerken) und Stereophonie aus. Die HiFi-Norm (DIN 45500) legt qualitative Mindestanforderungen fest. Durch den technischen Fortschritt werden hier jedoch immer wieder neue Dimensionen eröffnet.Der Begriff High Fidelity kam bereits in den Dreißigerjahren auf, wo er sich auf technisch aufwendige, verbesserte Wiedergabequalität von Tonaufnahmen bezog. Aber erst in der zweiten Hälfte der Vierzigerjahre ist die Wiedergabetreue der Klangaufzeichnung gegenüber dem originalen Klangereignis in den Mittelpunkt gerückt worden. Schon 1944 begannen britische Plattenfirmen mit der Veröffentlichung von HiFi-Aufnahmen nach dem FFRR-Verfahren (Full Frequency Range Response), das auf eine militärische Entwicklung zur verbesserten Sonar-Erkennung von U-Booten zurückging. Doch erst die 1948 eingeführte Langspielplatte (LP) ließ High Fidelity zu einem Qualitätsstandard der Musikproduktion werden. 1949 begann die amerikanischen Plattenfirma Capitol Records den Hinweis »High Fidelity« auf dem Plattencover für Marketingzwecke zu nutzen. Im Verlauf der Fünfzigerjahre setzte sich HiFi dann zunächst als ein eigenständiges Marktsegment für hochwertige Tonaufnahmen vor allem im Klassik-Sektor durch, wurde aber schon in den Sechzigerjahren zum allgemeinen Qualitätsstandard der Langspielplatte. Obwohl die Normen im Laufe der Jahrzehnte den aktuellen technischen Gegebenheiten angepasst wurden, bereitet ihre Einhaltung im Digital-Zeitalter keine Schwierigkeiten mehr (Hi-End).Die ständige Verbesserung der klanglichen Übertragungsmöglichkeiten erfordert eine entsprechende Präzisierung der musikalischen Abläufe und des Zusammenspiels, nimmt Einfluss auf die Gestaltung der Arrangements (Durchsichtigkeit, Vermeidung von Überlagerungen bei gleichen Frequenzbereichen von Instrumenten, aber z. B. auch Hervorhebung tiefer Frequenzen und Ähnliches), kann letztlich sogar zum stilbildenden Element (z. B. im Discosound) werden. Andererseits besteht die Gefahr, dass durch Überbetonung technischer Aspekte Musizierlust und Lebendigkeit (z. B. beim Improvisieren) zurückgedrängt werden.
Universal-Lexikon. 2012.